Bereits seit den 1960er Jahren werden die Auswirkungen von Tieren auf die menschliche Gesundheit wissenschaftlich erforscht. Menschen mit Haustieren leben gesünder. Dieses Ergebnis brachte auch eine vom Bundesministerium für Forschung initiierte Studie, die im August 2004 veröffentlicht wurde. Personen, die keine Haustiere haben, suchen bedeutend öfter einen Arzt auf, sie sind anfälliger für Grippe, Infektionskrankheiten oder Beschwerden des Bewegungsapparates, sie haben einen höheren Blutdruck und schlechtere Blutwerte. Außerdem leiden sie häufiger an psychischen Krankheiten wie Depressionen.
Haustiere sind Streicheleinheiten, sowohl für den Körper, als auch für die Seele. Wer beispielsweise einen Hund besitzt, muss diesen mehrmals täglich ausführen. So bekommen Hundebesitzer und Vierbeiner jeden Tag Bewegung an der frischen Luft. Jeden Tag, das bedeutet auch bei Schnee, Regen oder bei glühender Hitze. Dies stärkt das Immunsystem und der Körper kann sich gegen Krankheiten schneller zur Wehr setzen. Durch ihre unaufgeregte Art strahlen die Tiere Ruhe und Gelassenheit aus und verbreiten eine angenehme, beruhigende Stimmung. Dadurch fördern sie den Abbau von Stress, Angst und Aggressionen. Manche Ärzte raten Patienten mit Kreislaufbeschwerden oder psychischen Problemen sogar zur Anschaffung eines Haustiers.
Tiere fördern darüber hinaus die Sozialkontakte ihrer Besitzer. Wer zum Beispiel einen Hund oder eine Katze besitzt, lernt schneller andere Tierbesitzer kennen und tauscht sich mit ihnen aus. Ein sicheres soziales Netzwerk schützt vor seelischen Krankheiten und stärkt das Selbstbewusstsein der Herrchen und Frauchen.
Die Zahl der alleinlebenden Menschen steigt rasant an. Besonders ältere alleinlebende Personen fühlen sich häufig einsam. Ihnen kann ein Tier Geborgenheit geben und die Einsamkeit vertreiben. Sie haben das Gefühl, gebraucht zu werden. Ein Tier verlangt Aufmerksamkeit, es braucht Zuwendung und Pflege, und es gibt Liebe und Freude direkt an ihre Bezugspersonen zurück.
Auch Familien erfahren durch die Anschaffung eines Haustieres häufig ein größeres Zusammengehörigkeitsgefühl durch vermehrte gemeinsame Unternehmungen. Die Verantwortung für ein Tier wirkt stabilisierend auf die Familie und regelt den Tagesablauf.
Die gesundheitsfördernde Wirkung von Tieren hat auch die Schulmedizin erkannt und Tiere werden verstärkt als Therapeuten für schwerkranke oder behinderte Menschen eingesetzt. Sehr bekannt ist die Delfin-Therapie. Schwerbehinderte Kinder sollen durch das Schwimmen mit Delphinen mehr Selbstvertrauen erlangen und ihre Bewegungen gezielter steuern können. Die völlig neuen Sinneserfahrungen durch diese Therapie in Verbindung mit den äußerst sensiblen Meerestieren führen meist zu einer erstaunlich schnellen Verbesserung des Gesundheitszustands der Patienten. Besonders das Streicheln und der Körperkontakt mit den Tieren haben eine positive Wirkung.
Tiere als „Medizin“ sind im therapeutischen Bereich mittlerweile unumstritten. In Einrichtungen wie Alten- oder Behindertenheimen setzt es sich immer mehr durch, eine Katze oder einen Hund als Haustier zu halten, das den Alltag der Patienten und der Pfleger bereichert und sich positiv auf die Gesundheit der Menschen auswirkt. Wünschenswert wäre, dass noch mehr Menschen erkennen, wie sehr ihre Lebensqualität durch das Zusammenleben mit Haustieren steigt.
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